Bericht der BJEM u16 2020

Vom 01.02. bis 07.02.2020 lief die BJEM u16 im Andreas-Gymnasium in einem Rundensystem. Die qualifizierten Spieler waren Daniel Sulayev von SV Empor Berlin mit 2157 TWZ (Turnierwertzahl), Niklas Hommel von SC Kreuzberg mit 2067 TWZ, Luca Mankel von SC Friesen Lichtenberg mit 1851 TWZ, Hakob Kostanyan von SC Zitadelle Spandau mit 1822 TWZ, Adrian Kraft von SC Borussia Lichtenberg mit 1752 TWZ, Kasimir Boissel von Königsjäger mit 1701 TWZ, Oguzhan Oral von BSC Rehberge mit 1612 TWZ und Mehmet Bayar von SC Rehberge mit 1534 TWZ. Damit war Luca zwar knapp vorn an 3 gesetzt, aber mit viel Luft nach oben. Der an 8 gesetzte Mehmet Bayar ist für den krankheitsbedingt ausgefallenen Hai-Dang Ho von SV Mattnetz Berlin nachgerückt. 

Der erste Tag beginnt etwas früher als die anderen mit der Anmeldung und danach geht es schwups ins Turnier. Die erste Runde stellt immer etwas besonderes dar, da jeder erst in das Turnier rein finden muss. Für Luca kam es extra dick mit Ranglistenplatz 2, Niklas Hommel. TWZ bereits 200 Punkte hinten ging es in die Partie. Geschlossener Sizilianer von Luca mit den weißen Steinen. Bereits in den ersten 5 Zügen die Zugreihenfolge vermasselt, aber nicht vom Gegner ausgenutzt. Der Gegner spielt seine Schablone weiter runter, wodurch Luca nach seinem kleinen Ausrutscher immer besser ins Spiel kommt. Nach etwa 3h Spielzeit beginnt Luca seinen Angriff in einer +- 1,7 Stellung rollen zu lassen. Mit wachsendem Vorteil wächst aber auch Luca sein Übermut. Anstatt einen einfachen schnellen Sieg einzufahren nimmt er ein Springer-Läufer-Matt, wodurch die Partie erst nach 4,5h vom Gegner aufgegeben wurde. Der wollte sich das natürlich zeigen lassen, aber das kann Luca ja im Schlaf. Also, ein guter Turnierstart, einen von den 2 besser gesetzten Spielern hinter sich, verbleiben 6 Runden.

Runde 2 sollte auf dem Papier ein Pflichtsieg werden. Es ging gegen Oguzhan Oral, der zwar mit einer 1612 gesetzt ist, aber am Vortag Daniel Sulayev mit einem 2-zügigen Matt hätte bezwingen können. Zum Glück für Daniel stellte er aber lieber die Partie ein. Dennoch, ein scheinbar nicht zu unterschätzender Gegner. Für Luca verlief die Partie recht ereignislos. Ab dem 7. Zug bereits leicht besser stehend baut Luca die Stellung weiter aus, jedoch passiert ihm wieder das gleiche Dilemma. Sobald die Stellung kaum zu verlieren ist, wird er schlampig und ungenau. Das resultiert in einer viel zu langen 71 Züge Partie, welche aber immerhin gewonnen wurde. Also 2:0 für Luca, aber der große Brocken kommt ja noch.

In Runde 3 ging es gegen Ranglistenplatz 4 Hakob Kostanyan. Dieser spielte bis dato wieder ein katastrophales Turnier und stand mit 0:2 da. Gegen Luca sollte nicht viel passieren, mehrere Stunden eine komplett ausgeglichene Stellung. Bis er plötzlich und ohne Not 2-zügig die Dame eingestellt hat. Damit dürfte das Turnier für ihn gelaufen sein und Luca führt das Turnier mit 3:0 mit an!

Das vorzeitige Finale wurde in Runde 4 gespielt: Daniel Sulayev gegen Luca Mankel, beide mit vollen 3 Punkten. Da es nur einen Qualifikationsplatz zur deutschen Meisterschaft in der u16 gibt, wird dieser nun vorentschieden. Klarer Favorit ist hierbei Daniel mit einem saftigen TWZ-Überschuss von 306! Aber das bedeutet auch, das Luca frei und ohne Druck aufspielen kann. Die Partie war für Luca gar nicht schön. In einer eher unbekannten Eröffnung ungenaue Züge gefunden und im Mittelspiel eine schwache Leistung gezeigt führten zu einer recht schnellen 3 stündigen Niederlage. Damit ist nur noch eine schwache Hoffnung vorhanden für die Qualifikation, da Daniel noch gegen Startnummer 2 spielen muss.

Die 5. Runde sollte auf dem Papier eine Entspannung darstellen. Gegen Mehmet Bayar mit fast 300 TWZ mehr kann Luca das ganz entspannt angehen. Aber die Niederlage hat ihre Spuren bei Luca hinterlassen. Glücklicherweise half der Gegner mit viel Eigensabotage mit, sodass nach knappen 2,5 Stunden die Partie für Luca entschieden werden konnte.

Ab Runde 6 beklagt sich Luca über seine Gesundheit, er kränkelt ein wenig. Es geht gegen Adrian Kraft wo ein Sieg eigentlich Pflicht sein sollte. Die Partie wackelt ziemlich hin und her, mal besser, mal schlechter, mal ausgeglichen. Am Ende findet Luca nicht den stärksten Zug, welcher in eine +1,7 Stellung endet und gibt die Partie Remis. Damit ist keine Qualifikation mehr möglich.

In der letzten Runde ging es gegen einen sehr ambitionierten Gegner mit Kasimir Boissel. Luca mit Schwarz sieht sich einem Gegner gegenüber, der nicht den Hauch eines Siegeswillen hat, denn ein Remis reicht ja. Im Prinzip wurde mehr oder minder alles zugestellt und abgetauscht und es endete im recht unbefriedigendem Unentschieden. 

Damit hat Luca ein gutes Turnier gespielt, aber in der zweiten Hälfte stark nachgelassen. Mit 5/7 landet er immerhin noch auf Platz 2, macht 37 DWZ und 62,8 Elo gut, aber halt nicht qualifiziert. Nach der Runde ging es noch bis zur Siegerehrung ins Simultan gegen GM Michal Richter.

Rundenergebnisse      Tabelle       Siegerehrung

Andreas Mai