Vereinsmeisterschaft 2019

Wie jedes Jahr gibt es eine Vereinsmeisterschaft und wie jedes Jahr ist der ausgeschriebene Preis für Platz 1 ein Freiplatz für die 1. Mannschaft. Eine DWZ-Auswertung gibt es nicht, aber Peter hat sich trotzdem die Mühe gemacht eine inoffizielle Auswertung zu machen, danke dafür. 
Über das ganze Jahr verteilt wurden 7 Runden Schweizer System mit 60 Minuten + 30 Sekunden Inkrement gespielt. Das Teilnehmerfeld von Beginn mit 20 Spielern reduzierte sich über das Jahr auf 17. Es gab 5 kampflose Spiele, was sicher zu verbessern ist, und ganze 24 Remis (also ~37% Remis-Quote, wieder sehr hoch). 
Um den vielen Remis entgegenzuwirken, wurde vor Jahren eine Punktewertung aus dem Fußball übernommen: Sieg = 3 Punkte, Unentschieden = 1 Punkt, Niederlage = 0 Punkte. Diese Regel sollte dazu dienen die ausgespielten Partien zu belohnen und den Kampf um die ersten Plätze auch wirklich einen Kampf seien zu lassen. In diesem Jahr kam es ab Runde 4 zu einer Doppelspitze aus Paul Meyer-Dunker und Andreas Mai, welche sich durch ein Unentschieden im direkten Vergleich bis zur letzten Runde hin hielt. 
Hervorzuheben ist auch die Entscheidung der Turnierleitung ab der 6. Runde etwas härter durchzugreifen und so einen einzuhaltenden letzten Spieltermin nicht nur einzuführen sondern auch durchzusetzen. Es ist wünschenswert, dass dies für alle Runden eingeführt wird und für andere Turniere, wie den Vereinspokal, übernommen wird. Großes Ärgernis und Unverständnis tritt immer auf, wenn der Vereinsmeister gekürt wird und der letztjährige Vereinspokal noch immer gespielt wird. Da regt sich die Hoffnung, dass dies nun nicht mehr vorkommen wird. 

Kommen wir nun zu mir und meinem Turnierverlauf zum Titel. Wie üblich tat ich es mir unglaublich schwer in den ersten Runden. 
Gegen Horst Bollenbach und Stefan Krüger dauerhaft auf Verlust zu stehen und trotzdem am Ende zu gewinnen, das grenzte schon an Unverschämtheit. Erst ab Runde 3 sollte es zu vernünftigen Partien kommen. 
Das Hindernis durch Peter Krug konnte ich noch umschiffen, aber gegen Paul kam es zur ersten und einzigen Punkteteilung. Ab diesem Moment sollte es ein spannender Kampf um Platz 1 werden. In der nächsten Runde gegen Jan Elsing kam es zu meinem einzigen kampflosen Punkt. Damit waren die vermeintlich stärksten Gegner aus dem Weg. 
In der 6. Runde konnte ich mich gegen Joachim Schubert durchsetzen, wodurch die letzte Runde gegen Bobby alles entscheiden sollte, da Paul bisher gleiche Punktzahl aber leicht schlechtere Wertung hatte. 

Meine Vergangenheit hat gezeigt, wenn ich mich auf die Wertung verlasse, dann kann ich mich auch gleich auf Platz 2 setzen. Somit war das Ziel klar, es muss ein Sieg her. 
Nun kennt jeder im Verein Bobby, mal haut er dir eine 2100 vom Brett und mal stellt er im 7. Zug eine Figur ein. Auch in der Vergangenheit musste ich gegen ihn schon Federn lassen. Zusätzlich zu enormen Leistungsschwankungen von Bobby kam der Druck auf den Sieg, also keine Partie die auf die leichte Schulter zu nehmen ist, auch wenn viele davon überzeugt zu seien schienen, dass ich das ganz sicher holen würde. Für mich war das alles andere als sicher. Also ging es ziemlich nervös und mit Erwartungsdruck in die letzte, alles entscheidende Runde. 
Bei Paul kam es zu einem Unentschieden, wodurch der Rechenschieber ausgepackt wurde und ein Remis zu einer sehr knappen Entscheidung in der zweiten Wertung führen würde. Also blieb es dabei, ein Sieg muss her. Die Partie verlief normal und nach Theorie bis sich Bobby im 16. Zug vergriff. Die folgende Abwicklung führte zu einem Bauerngewinn und einer aussichtsreichen Stellung. Ein Endspiel mit Mehrbauern, besserer Bauernstruktur und Läufer gegen Springer war für die Kiebitzer ein sicherer Sieg, für mich mit dem Gewinndruck und dem Kopf in der Partie jedoch nicht SO leicht und garantiert. Nach 36 Zügen stand es dann fest. Mit 6,5 aus 7 sollte ich zum aller ersten Mal auf dem Treppchen ganz oben stehen und die Vereinsmeisterschaft für mich entscheiden.

Abschlusstabelle

Andreas Mai