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Wir schreiben das Jahr 2020. Logbuch Eintrag des Mannschaftsleiters Andreas Mai.
15 Minuten später wurden Andreas und Luca nahezu euphorisch bei Joanna's Stellung. Viele, eher seltene Varianten waren am Spieltag zu sehen: von Jänisch-Gambit bis gespiegelten geschlossenen Sizilianer. Aber bei Joanna kam eine Vorbereitung für Luca aufs Brett: Matovinsky Gambit. Leider machte der Gegner einen Rückzieher und durfte sich fortan in theoretisch deutlich schlechterer Stellung bewegen. Bei Andreas konnte man wie immer sehen, dass Zeit relativ ist, schnell weg für den Gegner und langsam und zäh bei Andreas. Daher konnte sich der Mannschaftsleiter genüsslich umschauen und anderen Partien frönen. Wie so oft sah es am Anfang erstaunlich gut aus, keiner steht schlechter, alles ausgeglichen bis besser.
Solch eine Führung hatten wir schon öfters und auch in diesen Fällen sah es eigentlich immer ganz gut aus. Daher kam von Andreas die Remis-Freigabe an alle. Hartmut und Michael nutzten dies sogleich aus, wodurch es zum Zwischenstand von 4:1 kam. Ein Mannschaftspunkt sicher, kommt noch ein zweiter? Die Frage sollte wohl eher werden, wer wird ihn machen?! Denn die verbliebenen Klaus, Stefan und Joanna standen alle besser! Und dann, als so langsam 3,5h gespielt waren, begannen die Nerven zu zucken. Stefan schläft am Brett fast ein und hat für 15 Züge nur noch 66 Sekunden. Klaus muss sich im Endspiel gegen die aktiveren gegnerischen Figuren behaupten, hat aber 2 Mehrbauern. Joanna steht grundsolide und sollte das eigentlich in etwas längerer Sicht sicher machen. Leider übersah Joanna ein Zwischenschach wodurch es in ein schweres Endspiel übergehen sollte. Stefan nahm das Remis-Angebot des Gegners in Zeitnot nicht an, weil er zu schnell zog und es nicht schnell genug realisierte. Klaus entgleitet ein Bauer und seine Siegchancen. Jetzt bitte nicht alle auf einmal einknicken! Schließlich rettete Stefan sich über die Zeit...MIT EINER EINZIGEN VERBLIEBENEN SEKUNDE AUF DER UHR! Danach musste er erst einmal die Wand abstützen und tief durchatmen. Nie wieder wird Stefan auf Zeit plädierend ein Remis-Angebot annehmen! Schließlich gingen Joanna und Klaus mit einem Unentschieden nach Hause, da beide Gegner mit verlorenem Mannschaftskampf keine Gewinnbemühungen übrig hatten, bzw. wohl keine Lust mehr hatten. Stand also 5:2 und wie so oft Stefan der letzte Spieler. Das Theoretisch schwer zu gewinnende Endspiel wurde vom Gegner stark vereinfacht, sodass Stefan zum 6:2 Mannschaftssieg gewinnen konnte. Die erste 1 seit langer Zeit! Kurios war nur, dass alle Schwarz-Partien gewonnen wurden und alle Weiß-Partien mit einem Unentschieden endeten.
Andreas Mai |