Am 15.12. ging es zur vierten Runde der BMM gegen SK Zehlendorf 4. 
Doch wie immer begannen die Probleme bereits im Vorfeld mit der Aufstellung. Diese steigerten sich bis Freitag und wir mussten unsere dritte Mannschaft anpumpen, da Georg und Hartmut nach oben abgegeben werden sollten. Also begann die Weltreise zum Auswärtsspiel nach Zehlendorf gegen einen DWZ schwächeren Gegner. Es spielten Luca, Klaus, Peter, Andreas, Michael, Bobby, Stefan und extra aus der dritten Mannschaft angereist: Bert.

Um 9 Uhr ging es los und ein Blick auf die Ansetzungen mit DWZ-Abgleich bestätigte die Vermutung: wir waren an allen Brettern Favoriten. Nach den ersten paar Zügen einigte sich einer der größten Kämpfer auf ein vom Mannschaftsleiter gestattetes Unentschieden. Somit verlies Bobby früh den Kampf aus gesundheitlichen Gründen. 
Nach etwa 30 Minuten Spielzeit sah der erste Blick auf die Bretter nicht wirklich rosig aus. Mit einem Vergleich der Bedenkzeiten wurde klar: der Gegner war sehr gut vorbereitet. Aber es war noch alles gut, da es sich hauptsächlich um junge Gegner handelte ging es auch darum, frühest möglich in unbekanntere Gewässer zu segeln um zu prüfen, wer dem Sturm einer Schachpartie besser standhalten kann. 

Nach 60 Minuten sah es so aus, als ob wir dem Sturm nicht standhalten können. Bert, Peter und Klaus sahen sich mit Minusbauern geschlagen, Luca, Stefan und Michael stehen solide bis leicht besser und Andreas muss sich einer eher unschönen Variante widmen.
Nach 2 Stunden im Sturm und mit düsteren Aussichten begann das Wetter sich zu bessern. Andreas konnte sich den gegnerischen Angriffen erwehren und steht solide. Klaus verkompliziert die Stellung wo er nur kann. Luca vorne muss sich durch eine eher zähe Stellung quälen, lecht besser für ihn, aber eben verdammt zäh. Peter ist im Turmendspiel mit einem Minusbauern, das schaut gar nicht gut aus, aber der Gegner scheint nicht ganz zu wissen wie das zu gewinnen ist. Michael steht grundsolide, vielleicht eine Nuance besser. Stefan hat sich einen Bauern ergaunert, muss aber wieder auf seine Zeit achten. Bert hat auch ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger aber gesünderer Bauernstruktur. 

Nach weiteren 30 Minuten entschieden sich Peter und Bert ihre Bauern zurückzugewinnen und ein Unentschieden sicher zu machen. Ist das die Wende? Michael lehnte eine Punkteteilung aufgrund der vorherigen schlechten Stellungen ab. Einzig Klaus sieht sich immer mehr dazu gezwungen seine Ruine mit weiterer Bauernsteuer zu renovieren. Innerhalb der nächsten 30 Minuten wurde die Stellung von Andreas zu einem Wechselbad der Gefühle, ist das ein gutes Endspiel? Welche Abwicklung ist die Beste? Andreas selbst war sich da nicht so sicher. Der Computer sagt aber, komme was da wolle, da ist nur ein Unentschieden drin. Während Andreas es sich mit seiner Stellung bereits schwer tat, kam das nächste Problem. Michael hat Mist gebaut. Qualität verloren und schlechte Stellung. Weiterspielen für die Mannschaft heißt es da. Zusätzlich sah Klaus noch immer nicht besser aus und hat inzwischen 3 Bauern weniger. Und dann kam Stefan. Ein Remis-Angebot in besserer Stellung aber mit deutlich weniger Zeit. Die übliche Frage, ob er das in der Zeit schaffen kann (18 Züge in 5 Minuten) wurde mit einem üblichen "weiß ich nicht" beantwortet. Also wurde Stefan erlaubt das Unentschieden einzutragen. Die Analyse danach zeigte, dass über die Partie verteilt mehrere Gewinnoptionen nicht genutzt wurden, schade! Also hieß es auch für Andreas die Zähne zusammenbeißen und riskant weiterspielen mit Hoffnung auf gegnerische Fehler. Nur Luca ist mit einer guten Partie wieder gesegnet. Inzwischen mit Läuferpaar und Springer gegen Springerpaar und Läufer heißt es weiter kneten. 

Nach dann etwa 3 Stunden Spielzeit einigte sich Andreas auch auf ein Unentschieden, Stand: 2,5:2,5. Also noch alles drin, möchte man denken, nur leider stehen Michael und Klaus komplett auf Abriss. Also ist es Luca freigestellt seine bessere Stellung mit einem Unentschieden abzugeben oder weiterzukämpfen. Klaus und Michael verloren, sodass wieder nur Luca den Gegner auf das zweite Partieformular zwang. Luca selbst meinte, dass das nicht wirklich schön gespielt war im Endspiel, aber die Ideen waren auf jeden Fall die richtigen. Es kam zu einem Läuferpaar vs. Springerpaar Endspiel mit recht symmetrischen Bauerngruppen. Beide Ideen, das Spiel auf beiden Flügeln zu führen und die Bauerngruppen aus ihrer Symmetrie zu befreien, sind vollkommen richtig. Dies führte zur Zeitnot des Gegners und schließlich zu einer Bauernumwandlung für etwa 2 Sekunden. Der Gegner musste einen Springer aufgeben und das Endspiel, in Folge auch die Partie, konnten von Luca gewonnen werden. Somit hat Luca die Niederlage zum mehr oder minder erträglichen 3,5:4,5 verbessert. 

Die dritte Niederlage, das dritte Mal 3,5:4,5. Wieder hätte es besser ausgehen können, denkt man an Stefans Unentschieden und Michaels Niederlage, bzw. wesentlich schlechter so wie es am Anfang aussah. Nach den ersten beiden Niederlagen waren wir eh schon aus dem Aufstiegsrennen raus und mit der erneuten Niederlage geht es nun in den Abstiegskampf, allerdings mit nicht zu schlechten Aussichten, alle Gegner sind schlagbar. Wesentlich schlimmer für Andreas: Luca spielt zu lange und so musste er wieder ewig warten bis es endlich mit 4 Leuten zum Italiener ging um seinen wachsenden Hunger zu stillen. Lecker Carbonara.