Am Sonntag, den 27.01.2019 fand die 6. Runde der BMM als Heimspiel gegen Rotation Berlin statt.
Die erste positive Überraschung des Tages: Luca war um 8:45 Uhr bereits da!
Unsere Aufstellung war: Andreas, Joanna, Luca, Michael, Horst, Quang, Fatima und Karl-Heinz.
DWZ hatte der Gegner im Schnitt 1786 Punkte aufzuweisen, naja, wie immer fast 200 Punkte mehr, aber das sind wir inzwischen gewöhnt.

Ansonsten wurde aufgebaut und auf Mitspieler und Gegner gewartet. Um 9 Uhr haben noch 3 Spieler gefehlt. 10 Minuten später, nach mehreren Telefongesprächen, stand fest, dass Brett 7 und Brett 8 sich so friedlich wie nur irgend möglich trennten: kampflos. Da gab es wohl auf beiden Seiten Kommunikationsprobleme, wodurch es um 9:30 Uhr bereits 1 zu 1 stand.

Nach einer Stunde Spielzeit steht alles mehr oder minder stabil. Luca hat da nen ganz komisches Ding gedreht an Brett 3 und muss nun mit dieser verkorksten Stellung klarkommen. Andreas zeigt seine übliche, schreckliche Angewohnheit bei BMM-Kämpfen: er kann keine 5 Minuten am Brett sitzen. Aber immerhin bereits 30 Minuten Zeitvorsprung und eine angenehme Stellung. Joanna hat auch ein eher seltenes Abspiel gewählt, aber da müssen Sie und ihr Gegner jetzt durch. Horst hat den gegnerischen Bullen am Brett, hat aber bisher keine Probleme.

Ab 10:30 Uhr ging der Ärger für den ML los. Es wurde angefangen nach Remis zu fragen, wobei besonders Quang schnell in Richtung Endspiel driftete. Ansonsten sah es an Brett 1 und 2 für uns recht gut aus, Luca versucht den Laden inzwischen nur noch zusammen zu halten. Der Rest ist ausgeglichen. Also ist allgemeine Remise-Freigabe erteilt.

Um 11 Uhr kann Micha sich dem Dauerschach des Gegners nicht mehr erwehren und geht mit einem halben Punkt davon.
Damit steht es 1,5 zu 1,5. Brett 1 sieht inzwischen sehr angenehm aus mit ordentlichen Zeitvorsprung dazu. Joanna hat irgendetwas ganz komisches gemacht. Irgendwie ging eine Figur flöten/geopfert aber eine wunderschöne Stellung. 
Der Gegner denkt bereits 20 Minuten nach, wohin mit dem König? Für den ML egal, Türme verdoppeln und das dürfte für Joanna ein Punkt sein. Luca steht auf einer wackeligen Ruine von Stellung, aber er steht noch. Horst wirkt nicht so richtig glücklich, aber die Stellung ist ok. Bei Quang kommt es zum Endspiel.

Nach 2,5 Stunden können wir durch Andreas mit 2,5 zu 1,5 in Führung gehen. Joanna hat auf Material gespielt und nun 3 Bauern für ihre Figur. Problem: der Gegner hat seine Figuren frei bekommen.
Nun wird es schwer. Bei Horst wird die Stellung schwieriger, angenehmer für den Gegner zu spielen, aber kein echter Vorteil.
Tja, und Quang ist bereits bei über 40 Zügen, der Gegner lehnt Remis ab und es geht in ein Turm-Endspiel.

Ab 12-12:30 Uhr ging der Ärger für Andreas los. Da Stefan krankheitsbedingt aussetzt, darf man sich Mannschaftsleiter und Schiedsrichter zugleich nennen. Luca gibt sich geschlagen und gleicht damit auf 2,5 zu 2,5 aus. Joanna muss nun mit einer sehr unangenehmen Stellung spielen. Horst hat einen Bauern weniger und Quang...Quang hat aus ML-Sicht ein angenehmes Endspiel? oO
Problem dabei: Quang traut sich nicht. Da fehlt die Spielpraxis und Erfahrung in der letzten Zeit. Aber, wenn man selber nicht weiter kommt, kann einem der Gegner helfen. In diesem Fall zwingt der Gegner Quang zum richtigen Zug und es kommt auf eine gute Technik von Quang an. Remis dürfte mindestens drin sein.

Um 12:30 Uhr ging das Schiedsrichterleben los. Von den 3 spielenden Brettern kamen 2 für uns in Zeitnot. Vorher sah es bei Luca zeittechnisch auch noch nicht gut aus, also wurde Hilfe in Form von Michael und Bert rekrutiert. Bis 13 Uhr wurden überall die 40 Züge geschafft. In dieser halben Stunde sind wieder die verrückten Schachgötter unterwegs gewesen und der Mannschaftsleiter hat wohl wieder ein paar Haare weniger auf dem Kopf. Quang kommt in eine Art Lucrena-Stellung schafft aber nur Remis, 3 zu 3.
Horst hat in Zeitnot plötzlich eine Dame gegen Turm mehr. Eine fixe kleine Taktik, die der Gegner nicht gesehen hat und nun nur noch auf Fehler und die Zeitnot hoffen konnte. Verwunderlich: Horst fragt ob er gewinnen muss... JA!
Bei Joanna ist inzwischen die Partie wohl begraben, also wird es wohl ein 4 zu 4.

Bis 13:30 Uhr konnte Horst zeigen, warum bei Dame gegen Bauer der Randbauer das Remis nicht hält und machte einen Mannschaftspunkt sicher. Das tut ziemlich gut, da 

1. wir mit einem MP eventuell nur noch einen weiteren zum Nichtabstieg brauchen und 

2. Joanna's Gegner nun stark unter Druck gerät und ihr Remis-Angebot ablehnen musste, es stand halt 4 zu 3 für uns.

Die letzte halbe Stunde wurde zu einem Schach-Krimi wie er im Buche steht und ihn jeder bereits erlebt hat. Joanna steht klar schlechter, hat schlechtere Zeit und befindet sich 10 Minuten vor dem Gegner in der Zeitnot. Der Gegner hält dem Druck der Mannschaft jedoch nicht stand.
Kibitze der gegnerischen Mannschaft raufen sich die Haare und mit schlechten Fortsetzungen folgte auch die gegnerische Zeitnot. 60 Züge sind inzwischen vollbracht und es ist ein hart umkämpftes Endspiel geworden. Joanna kämpft tapfer weiter und wird schließlich mit einem Unentschieden belohnt. Der vollkommen entnervte Gegner wurde von seinen Kiebitzer-Mannschaftskollegen noch ein wenig zerrissen und für uns standen, bei einem Endstand von 4,5 zu 3,5, 2 dicke fette Mannschaftspunkte, die den Abstieg entscheidend abwehren könnten.

Wir stehen nun mit 5 MP auf Platz 8 mit einem 3 Punkte-Polster auf einen Abstiegsplatz und haben gegen Platz 9 noch einen Kampf, der wohl mit einem Unentschieden bereits zum Klassenerhalt führt. Bester Laune wurde das Spiellokal für manche in Richtung Italiener und für andere in Richtung Heimat verlassen.

Andreas Mai