Keine Nullnummer im zweiten Auswärtskampf

Auch auswärts kommt der Friesen-Express so langsam auf Touren, aber um vorne mitmischen zu können hätten wir schon den ersten Auswärtssieg landen müssen.

Das Domizil des SV Friedrichstadt hat eine bekannte Adresse. Es ist die Schachkneipe von Sven Horn, wo sich eigentlich die Spieler von Berolina tummeln. Aber auch der kleine Schachverein hat bei Sven Unterschlupf gefunden und so war es für mich ein kurzer Anfahrtsweg zum Spiellokal.

Nominell ab Brett 4 waren wir stärker einzuschätzen, und so wollten wir auch die ersten zwei Punkte auswärts einfahren. Wie die Überschrift schon erahnen lässt, war der Wille da, aber bei einigen der Geist zu schwach.

Ohne Wolfram und unserem Hundertprozenter Klaus mussten wir wieder in den Pool der dritten Mannschaft greifen, die gegen Zitadelle selbst eine sehr harte Nuss zu knacken hatten.

Trotzdem bekamen wir mit Joachim Schubert den letztjährigen Topscoorer ausgeliehen und sahen daher siegesgewiss in die Zukunft. Die Partien begannen, und nach einiger Zeit und meinem ersten Rundgang konnte ich an keinem Brett bedrohliche Partien sehen. Joachims Gegner tankte schon viel Zeit, und bei Georg hatte ich ein Déjà-vus zur letzten Runde. Volker stand wieder recht ordentlich, Paul hatte seinen c-Bauern schon tief auf c3 verankert, und die ersten drei Bretter waren wohl im Gleichgewicht.

Die ersten Ergebnisse zeigten sich dann an den Brettern 6+8, wo wir mit Schwarz zwei Remisen heraus spielen konnten. Georg und Joachim konnten sich nun den restlichen Partien als Kiebitze widmen.

Leider sahen sie dann zwei schlimme Aussetzer an Brett 3 und 4, wo bei beiden eine Figur verlustig ging in Stellungen die wohl eher positiv zu bewerten waren. In der Folge konnten weder Paul noch ich unsere Gegner noch irgendwie übertölpeln und die zwei Punkte waren auf der Habenseite unseres Gegners. Ziemlich zeitgleich schlug dann Volkers Turm auf c6 eine Figur und da der Turm nur mit Damenverlust zu nehmen war hatte Volker eine Figur mehr und ziemlich schnell danach auch einen Punkt. Auch bei Pitty sah es sehr rosig aus, seine Figuren strahlten zum gegnerischen König, der sich auch dann bald ergab.

Blieben noch unsere zwei Spitzenbretter, wo Andreas allerdings eine Springergabel (schon wieder so ein Gaul!!!) auf c7 einen Turm kostete. Mit Opfern versuchte er dann auch den gegnerischen König zu erlegen, aber sein Gegner sammelte bereits so viel Material ein, dass er es sich leisten konnte seine Dame zu opfern, und dann mit vereinten Kräften der Kavallerie seinen Bauern zur Umwandlung brachte, und damit auch die Partie gewann. Nun lagen unsere ganzen Hoffnungen auf wenigsten einen Mannschaftspunkt bei Michael, der kurz vor der Zeitkontrolle durch eine Fesselung eine Figur gewann, aber dafür auch einige Bauern ausspucken musste.

Die Meinungen von Gewinn aber technisch schwierig bis eventuell nur Remis machten in der Kneipe die Runde, aber Micha spielte super solide und brachte die Partie dann auch sicher nach Hause.

Insgesamt ein glücklicher Punktgewinn, auch wenn wohl bestimmt mehr möglich war. Die nächste Runde findet dann wieder in unserer Festung statt, und wer weiß wenn unsere Mauern halten, und der Rest im oberen Tabellenfeld auch Punkte lässt, kann unser Zug auch noch schnell Fahrt auf den Spitzenplatz aufnehmen ;-)

Uwe Sabrowski