Bericht von Berolina Mitte gegen 1. Friesen Lichtenberg 10.3.13

 

Winterstag? Stephanstag? (Krüger i.d. U-Bahn entgegengekommen, Lüdtge i.d. S-Bahn), Tag 
der Entscheidung zur Aufstieg? Diese letzte Frage bleibt immer noch unbeantwortet aber wir 
haben getan was wir tun müssten. Nach etwa einer Stunde in den vollgepackten Räume des 
Schachcafés (man wundert such wie alle rein passen, aber es geht, und die Atmosphäre ist 
meiner Meinung nach sympathisch) standen Bart, Fritz, Jörg, Dieter, Ralf und Harmut schon 
gut, Wolfgang völlig ausgeglichen und Jan unklar. An den Brettern geschähte weiteres wie 
folgt:
1. Bart: Mein Gegner spielt die Richter-Veresov Eröffnung zu passiv und nach 11…f6 war 
seine Stellung vielleicht schon nicht mehr zu halten (11..h6 oder 11..h5 waren noch 
vorzuziehen). Aufgabe folgte nach 17 Zügen: 1-0.

2. Jörg: Jörg spielte genau dieselbe Variante als Thinius (Schachfreunde) gegen mich. Nach 
der Partie erklärte Thinius mir dass es eine Falle in dieser Eröffnung gibt, rund den 10. 
Zug muss Schwarz nicht a5 spielen weil Weiß nach b5 Sd4 mittels e3 eine Figur gewinnt. 
Jörgs Gegner verlor eine Figur genau auf die Weise wie Thinius mir gezeigt hat! Nach 
einigen präzisen Zügen gewann Jörg dann auch schnell: 2-0. 

3. Dieter: Der Mannschaftsleiter baute seine Stellung aggressiv auf und bekam deutlich 
Vorteil. Leider spendierte er zu viel Zeit an einem Bauernopfer am Königsflügel. Wenn 
Schwarz lang rochierte nahm er durch Zeitmangel seine Chancen am Damenflügel nicht wahr 
und der Gegner kam zuerst an der andere Seite: 2-1.

4. Ralf: Überspielte sein Gegner, gewann eine Menge Bauern und eine Qualität. Am Ende 
machte er es noch ziemlich spannend durch die Qualle wieder zurück zu geben, ein Einfall 
auf die h-linie zu zulassen wonach seine König nach vorne müsste. Der direkte Gegenangriff 
konnte er nicht ausführen aber ein Zug später machte sein Gegner falsche Luft mit a4 
(statt b3) und Ralf konnte Matt setzen: 3-1.

5. Fritz: Danach dauerte es lange bevor wieder eine Score zu notieren war, was die 
Spannung ziemlich erhöhte. Fritz hat den Fehler seinem Gegner in der Eröffnung mit starken 
Zügen wie Sb4! und besonders Se4! gut beantwortet und er gewann ein Bauer. Er gab diesen 
Bauer gleich wieder zurück und bekam starke Läufer und Weiß hätte dazu auch noch eine 
geschwächte Königsstellung. Weiß aber führte sein König nach die andere Seite des Brettes: 
der einzige Art um weiter zu kämpfen. Danach würde es schwierig für Fritz zu gewinnen. Es 
gab ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufer und ein Turm wo Fritz alles versuchte mit 
Freibauer auf b und h Linie aber es reichte nicht zu mehr als Remis. Harter Kampf! 3,5-
1,5.

6. Jan: Wie es so kam habe ich nicht folgen können aber nach der Zeitkontrolle war es klar 
dass Jan Endspielvorteil hatte. Ein starker Springer auf e5 (gegnerische Stand auf a7 und 
kam nicht raus), aktive Türme, König wurde auch aktiviert und die Mehrheit am Königsflügel 
kam in Bewegung weil der schwarze Freibauer nicht weiter könnte. Dass alles war zu viel: 
4,5-1,5 und der Mannschaft siegt!



7. Harmut: Erreichte eine gute Stellung und gewann ein Bauer. Dann gab es ein Endspiel wo 
Weiß, meistens wegen ihre schlechte weißfeldrigen Laufer nichts mehr tun könnte. Mit 
großem Geduld wartete Harmut auf seine Chancen. Schritt für Schritt kam er weiter, gewann 
noch ein Bauer, konnte alles täuschen mit nur noch die beide Läufer auf dem Brett. Seine 
Gegnerin spielte danach wohl etwas zu lange durch. Insgesamt ein eindrucksvoller Sieg: 
5,5-1,5. 

8.Wolfgang: Mit Harmut der Star der Mannschaft diesem Saison. Wolfgang ist gewinnen 
gewohnt aber diese Gegner machte das Spiel wirklich völlig tot. Ein Remisangebot würde 
durch Wolfgang abgelehnt aber dann spielte er ein bisschen zu viel auf Krawalle auf Sieg. 
Er übersah etwas und es kam zu einem Turmendspiel mit 2 Bauern für den Gegner und eine für 
Wolfgang. Vielleicht theoretisch Remis aber immer schwer zu halten. Wolfgang schaffte dass 
aber und verdarb seine Riesensaison glücklich nicht: 6-2. 

Ein klarer Sieg, es war eher mehr drin als weniger! Wir sind aber zur Aufstieg immer noch 
abhängig von drei (!) Mannschaften von Schachfreunde Berlin. Der zweite Platz aber ist 
jetzt fast gesichert (3 Brettpunkte gegen WeDa reichen), eine bessere Platzierung können 
wir zur Zeit nicht mehr erreichen. Den Niederlanden konnte ich auch nicht mehr erreichen. 
Bäume, Unfälle usw. sorgten vor fast zwei Stunden Verspätung. Weil es so spät keine 
Zugverbindungen nach den Niederlanden mehr gab wurde ich zu einem Hotel in Köln (!) durch 
den DB durchverwiesen. Dort ist dieser Bericht geschrieben.

Bart Karstens