BMM 2007/08, Runde 8, Stadtklasse 1.4

 

In der heimischen Bibliothek hatten wir diesmal die SG Ahlberg zu Gast.

Wolfgang Junge und Helmut Kuzaj spielten in der Dritten. Nach dem bewährten Rotationsprinzip am Spitzenbrett wäre diesmal eigentlich Lutz Kühnemund an der Reihe gewesen. Da Horst Handel jedoch in der letzten Runde verhindert ist, nahmen wir diesbezüglich am Trainingsfreitag noch eine Änderung vor.

Der Wettkampf begann dann mit einer höchst unangenehmen Überraschung, als mir Helmut Kuzaj mitteilte, dass Horst Keusch erkrankt ist. (Anmerkung: Am Montag fand ich in meinem Mail-Postfach auf Arbeit die Absage von Horst, geschrieben am Samstag. Bei einer derart kurzfristigen Absage war dies sicherlich der falsche Weg.). Vor dem Hintergrund, dass Lutz zur Verfügung gestanden hätte, war dies natürlich besonders bitter. Zufälligerweise war die 5. Mannschaft zu neunt, so dass wir wenigstens alle Bretter besetzen konnten.

 

 

Friesen 4

3

:

5

 

SG Weißensee

401

Horst Handel

1

:

0

101

Matthias Ahlberg

404

Wolfgang Schüler

½

:

½

102

Mario Ahlberg

406

Bert Lutter

0

:

1

103

Horst Nietsch

407

Marko Schmidt

½

:

½

104

Günter Ahlberg

409

Olaf Bandsom

0

:

1

105

Günter Albinus

410

Sebastian Eisenträger

0

:

1

106

Karl Lisowski

412

Karl-Heinz Ollek

½

:

½

107

Stefan Gehre

512

Axel Rogge

½

:

½

214

Neil Thomson

 

Der Wettkampf begann pünktlich und vollzählig. Bereits in der Anfangsphase gerieten wir ins Hintertreffen. Bei Bert, Karl-Heinz und Axel waren Bauernverluste zu verzeichnen, zum Teil kompensiert durch aktives Spiel. Sebastian hatte Bauernvorteil, welcher aber stark zu Lasten der Figurenentwicklung ging. Bei Olaf kam es, wie schon in der letzten Runde bei Sebastian, zum Läufereinschlag auf f7! Da beide bis zur letzten Saison bei TSG Oberschöneweide gespielt haben, scheint mir die dortige Schachausbildung an diesem Punkt ein strukturelles Defizit aufzuweisen. Eventuell könnte dies ja ein Ansatz für unsere Oberligamannschaft sein.

Ich hatte die große Ehre, gegen eine lebende Legende des Berliner Schachs zu spielen. In der Eröffnung fühlte ich mich recht wohl, blieb im Endspiel dann aber auf dem schlechteren Läufer sitzen. Da die Stellung beiderseits blockiert war, einigten wir uns auf remis.

Karl-Heinz erhielt ein Remisangebot, welches er nach Rücksprache mit mir akzeptierte.

Olaf bekam zwar noch mal die zweite Luft, nachdem ihm aber auch diese ausgegangen war, stand die Null. Nachdem es bei Sebastian mitten auf dem Brett zum Matt gekommen war, stand es 1:3.

Zwischenzeitlich waren mit Kurt Kohl und Lutz Kühnemund auch unsere Kiebitze eingetroffen. Allerdings war in Anbetracht der offenen Partien nur noch Schadensbegrenzung angesagt. Deshalb riet ich Axel zur Annahme des gegnerischen Remisangebotes – obwohl er (in schlechterer Stellung) lieber weiter gespielt hätte, akzeptierte er meine Entscheidung.

Bert hatte in seiner typischen Art erst eine Qualität und dann noch eine Leichtfigur geopfert, was seinen Gegner auch in Zeitnot und zum Zittern brachte. Nach der mühsam geschafften Zeitkontrolle war die Partie aber entschieden.

Beim Stand von 1,5:4,5 drohte ein Debakel. Unsere erfahrene, aber sichtlich nicht zu alte Doppelspitze hatte sich dabei jeweils mit Minusbauer den verbissen kämpfenden Ahlberg-Brüdern zu erwehren.

Zuerst hielt Wolfgang sein Endspiel mit Springer und drei Bauern gegen Läufer und vier Bauern remis, obwohl der Gegner alle Register (Läuferopfer gegen zwei Bauern) zog.

Den Glanzpunkt setzte dann unser Spitzenbrett. Nachdem der Gegner im verzweifelten Bemühen um den Sieg bereits seinen Mehrbauern verloren hatte, büßte er gleich noch einen ein. In beiderseits hochgradiger Zeitnot zeigte sich dann die ganze Klasse von Horst. Mit Hilfe des Läuferpaares (hier sprichwörtlich in der Hand eines starken Spielers) bahnte sich der Mehrbauer unaufhaltsam seinen Weg ins Ziel – Anschauungsunterricht par excellence.

 

Beim Italiener erreichte Lutz, Wolfgang Junge (voller Punkt in der Dritten), Bert, Helmut (halber Punkt in der Dritten), Olaf, Karl-Heinz und mich dann die Nachricht der Niederlage von Rochade, so dass der Klassenerhalt nun auch rechnerisch gesichert ist.

 

Und was lernen wir aus diesem Wettkampf:

Ex-Oberschöneweide „holt“ die zweite Doppelnull in Folge, beide Wettkämpfe gingen mit 3:5 verloren.

Gegen die Ahlbergs wurde 2:1 gewonnen.

 

Marko Schmidt