BMM 2007/08, Runde 7, Stadtklasse 1.4

 

Nach dem wichtigen Punkt gegen das Kellerkind aus Fredersdorf ging es diesmal im „En passant“ gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten Friedrichstadt.

Aufgrund von drei Abstellungen an die Dritte wurde unsere Spielerdecke zwar langsam dünn, trotzdem kamen wir ohne Ersatz aus der Fünften aus.

Auch mit einer „Rumpftruppe“ wollten wir uns nicht kampflos geschlagen geben, insbesondere unsere beiden Neuzugänge von TSG, Olaf und Sebastian, waren am Trainingsfreitag voller Zuversicht.

 

 

Friedrichstadt 1

5

:

3

 

Friesen 4

101

Steffen Tuerschmann

½

:

½

401

Horst Handel

102

Michael Busch

½

:

½

406

Bert Lutter

104

Mathieu Pouydesseau

½

:

½

407

Marko Schmidt

105

Dirk Sander

½

:

½

408

Helmut Kuzaj

106

Stephan Weinhold

1

:

0

409

Olaf Bandsom

107

Jörn Tessen

1

:

0

410

Sebastian Eisenträger

201

Fabrizio Grassi

½

:

½

411

Kurt Kohl

203

Carlos Garcia

½

:

½

412

Karl-Heinz Ollek

 

Der Gegner ging den Wettkampf eher gemächlich an. Um 9 Uhr war man zu viert gerade so spielberechtigt, gegen 9.30 Uhr machte ich mir dann langsam Hoffnung auf zwei kampflose Punkte. Aber fast zeitgleich trudelten gegen 9.45 Uhr doch noch die Gegner von Horst und Olaf ein.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kam es, ausgelöst durch gegnerische Remisangebote, zuerst an den Außenbrettern zur Entscheidung. Karl-Heinz  hatte Ausgleich, stand vielleicht sogar ein bischen besser. Da ein voller Punkt durch ihn schon ein Weilchen her war, empfahl ich die Annahme. Horst tat sich mit der gegnerischen, auf Remis angelegten Spielweise derart schwer, dass sein Zeitvorteil bald aufgebraucht war. Ich ließ ihm freie Hand und auch er willigte ins Remis ein.

Danach waren wir zur Abwechslung mal mit einem Remisangebot an der Reihe. Kurt hatte zwar einen Stellungsvorteil, traute sich die langwierige Umsetzung gegen seinen bis dato ungeschlagenen Widersacher aber wohl nicht zu. Der Gegner wartete pro forma noch eine Weile die Entwicklung an den restlichen Brettern ab, akzeptierte aber letztlich.

Bei Bert brannte wie immer die Luft, ich fühlte mich recht wohl, Helmut dagegen weniger, bei Olaf und Sebastian sah es brenzlig aus.

Olafs ließ den Gegner auf der h-Linie gewähren, bei Sebastian kam es zum Einschlag auf f7. Anschließend(!) opferte Sebastians Gegner die Qualität, was nach meiner bescheidenen Einschätzung nicht korrekt war. Jedenfalls schienen mir dies die entscheidenen Partien zu sein - bei Olaf war wohl nichts mehr zu retten, aber Sebastian gab ich bei genauer Verteidigung durchaus gute Chancen.

Nachdem ich meinen optischen Vorteil nicht in Greifbares ummünzen konnte, hatte ich ein bestenfalls ausgeglichenes Dame-Läufer-Endspiel auf dem Brett – Remis. Während Olaf die Waffen strecken musste, konnte Bert in schlechterer Stellung mit Bauernnachteil die Zeitnot des Gegners zu einem Remis nutzen.

Beim Stand von 2,5:3,5 hatte Helmut im Turmendspiel zwar eine nachteilige Bauernstruktur, im Gegensatz zu seinem Gegner aber einen Plan! Würde also Sebastian den gegnerischen Angriff unbeschadet überstehen, wäre mit dem Qualitätsvorteil vielleicht noch etwas drin. Leider fand er in der undurchsichtigen Stellung nicht die beste Verteidigung, so dass die Partie und damit der Wettkampf verloren gingen.  

Den Schlusspunkt setzte zum wiederholten Male Helmut und wie so oft hätte er dabei seinen konsternierten Gegner fast noch überrumpelt.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass wir zwei Runden vor Schluß 4 Brett- und 9 Mannschaftspunkte Abstand zum Abstiegsplatz haben. Auf den ersten Blick beruhigend, allerdings wittert Rochade durch den Einsatz „neuer“ Spieler noch mal Morgenluft. Angesichts der weiterhin zu erwartenden Abstellungen an die abstiegsbedrohte Dritte werden wir den Vorsprung noch gut brauchen können.

 

Traditionell suchten Helmut, Olaf, Karl-Heinz und meine Wenigkeit wieder den Italiener auf. Mit Lutz kam auch noch unser (an diesem Wettkampftag) einziges spielfreies Mannschaftsmitglied dazu. Zusammen mit unserem Doppelwolfgang, der wenigstens die Höchststrafe für die Dritte verhindert hatte, stießen wir dann schon mal vorsichtig auf den Klassenerhalt an.

 

Marko Schmidt