4:4 – das war knapp

 

Nach der unglücklichen Niederlage gegen den Spitzenreiter von Zugzwang 1 mußte bei Fredersdorf 1 wieder Zählbares für den Klassenerhalt her.

Am Spitzenbrett fand der schon traditionelle Tausch Kühnemund/ Handel statt, am letzten Brett  gab Karl-Heinz sein Saisondebut für unsere Mannschaft. Nachdem Helmut Kuzaj von der Dritten angefordert wurde, rückte der Mannschaftsleiter nach.

Die Wettkampfvorbereitung verlief vielversprechend, da bis auf Bert alle Spieler am Freitag beim Training anwesend waren. So konnten wir uns dahingehend verständigen, dass bereits ein Unentschieden von vorentscheidender Bedeutung für den Klassenerhalt wäre.

 

 

Fredersdorf 1

4

:

4

 

Friesen 4

101

Michael Sebastian

½

:

½

402

Lutz Kühnemund

102

Arne Jeß

0

:

1

403

Horst Keusch

103

Andreas Steinmetz

½

:

½

404

Wolfgang Schüler

104

Martin Sebastian

½

:

½

405

Wolfgang Junge

105

Gregor Fehrmann

½

:

½

406

Bert Lutter

106

Gerhard Krusemark

½

:

½

407

Marko Schmidt

107

Kay-Uwe Arlt

½

:

½

409

Olaf Bandsom

108

Henning Herzog

1

:

0

412

Karl-Heinz Ollek

 

Der Wettkampf wurde pünktlich und professionell durch den Hauptschiedsrichter Martin Sebastian eröffnet, alle 16 Spieler saßen rechtzeitig am Brett.

 

Die Anfangsphase war ausgesprochen friedlich geprägt.

Bei WolfgangJ lichteten sich schon wieder frühzeitig die Reihen, die Bauernstruktur war schlecht – nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter remis. Lutz stand etwas gedrückt – auch remis nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter. Olaf kam gut aus der Eröffnung, fand im Übergang zum Mittelspiel aber nicht die beste Fortsetzung –nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter ebenfalls remis.

Bert hatte wieder viel Zeit in die Eröffnung investiert, bot deshalb in Absprache mit mir vorsichtshalber remis – aufgrund des Zeitvorteiles von fast einer Stunde ließ der Gegner das Angebot stehen und wartete geduldig die Entwicklung an den restlichen Brettern ab.

Zu dieser Zeit kam es zu zwei weiteren Remisangeboten, die aufgrund der ungewissen Situation an den übrigen Brettern vom gegnerischen Mannschaftsleiter (Brett 8) bzw. mir (Brett 3) zurückgewiesen wurden. In dieser Situation hatte Horst einen Minusbauern, hätte aber das Unentschieden klar machen können. Gegen die Bitte des Mannschaftsleiter entschied er sich für die Fortsetzung des Wettkampfes.

Nachdem WolfgangS seine tapferen Versuche zum Gewinn eines ausgeglichenen Endspieles eingestellt hatte, nahm auch der Gegner von Bert das Remisangebot an.

Damit hatten wir genau die Situation, die ich unbedingt vermeiden wollte. Beim Stand von 2,5:2,5 spielten wir noch an drei Schwarzbrettern: Horst mit Minusbauer bei einem DWZ-Plus von 50 Punkten, Karl-Heinz mit einer Ruine (Qualität und Bauer weniger) bei einem DWZ-Plus von 30 Punkten sowie meine Wenigkeit mit Mehrbauer bei einem DWZ-Minus von 100 Punkten.

Den Bauern hatte ich nach einer kleinen Unaufmerksamkeit meines Gegners abgreifen können. Nach Abwehr einiger leichterer Drohungen begann ich mich gerade wohlzufühlen, als mein erfahrener Gegner eine Qualität für zwei Bauern opferte. In Zeitnot glaubte ich nun folgende Wahl zu haben: entweder seinen Turm von g6 vertreiben oder seinen Springer auf f3 abtauschen, bevor er gefährlich auf e5 auftauchen würde. Ich entschied mich für die letztgenannte Variante und zog Le2. Allerdings hatte ich dabei den Zwischenzug Lc3 übersehen. Nach der nun erstmal gebotenen Verhinderung des drohenden Einschlages auf g7 konnte mein Gegner doch den Springer auf das nun von seinem Läufer kontrollierte Feld e5 ziehen. Nach f4 im nächsten Zug hatte Weiß dann nach meiner Einschätzung gute Kompensation für die Qualität.

Während ich noch mit mir über die (offensive oder defensive) Fortsetzung meiner Partie rang, kam (keine Sekunde zu früh) frohe Kunde von Brett 2. Mit freundlicher Unterstützung des Gegners hatte die umgedrehte Harry-Urban-Batterie auf g2 eingeschlagen!

Damit war die Entscheidung gefallen. Nach meinem nächsten Zug bot ich remis, was der Gegner nach Rücksprache mit seinem Mannschaftsleiter akzeptierte. Wer weiß aber wie die Partie ausgegangen wäre, hätte ich sie mit Krawall gewinnen wollen.

Beim Stand von 4:3 kämpfte Karl-Heinz noch ein paar Minuten auf verlorenem Posten, aber der Wettkampf endete Unentschieden.

Der Blick auf die anderen Resultate zeigt, wie wertvoll dieser eine Punkt war. Der Abstand auf die beiden Abstiegsplätze wurde vergrößert (jetzt 6 bzw. 5 Punkte), der Drittletzte Fredersdorf auf Distanz (3 Punkte) gehalten. Da wir gegen alle drei Mannschaften schon gespielt haben, müsste es bei nur noch 6 zu vergebenen Punkten schon mit dem Teufel zugehen …

 

Dieser aufregende Wettkampftag nahm dann beim Italiener noch mit Rekordbeteiligung ein erfreuliches Ende. Lutz, WolfgangS, WolfgangJ, Bert, Olaf und meine Wenigkeit ließen sich dabei unter anderem ein kleines Freibier von Karl-Heinz schmecken; später kam auch noch Helmut mit der 3. Mannschaft dazu.

 

Marko Schmidt