3 . Runde BMM 

Nach der so unglücklich verlorenen 2. Runde standen wir beim sehr ausgeglichen besetzten (DWZ zwischen 1700 und 1800) Abstiegskandidaten (?) SG Wedding 2 schon leicht unter Druck. Mit folgender Aufstellung wollten wir in die Erfolgsspur zurückfinden: 

1. Horst Keusch

2. Helmut Kuzaj

3. Wolfgang Junge

4. Bert Lutter

5. Andreas Mai

6. Stefan Toman

7. Marko Schmidt

8. Karl-Heinz Ollek.

 Da Wolfgang Junge pünktlich aus der Karibik zurückgekehrt war, konnten wir den langfristig angekündigten Ausfall von Kurt Kohl kompensieren.

Bert hätte aufgrund der zu erwartenden Nachwehen seiner Geburtstagsfeier (herzlichen Glückwunsch!) auch lieber ausgesetzt, war dann aber doch mit sichtbarem Schlafdefizit und leichter (vom Mannschaftsleiter vorab genehmigten) Verspätung zur Stelle.

Die Fahrgemeinschaft Ollek/ Kuzaj ließ sich vom Navigationssystem in die Irre führen (im Wedding gibt es wohl in einer Gartenanlage eine weitere Schulstraße). Da trotz der frühlingshaften Temperaturen an ein Spielen im Freien nicht zu denken war, fanden auch sie sich schließlich im ausgeschriebenen Spiellokal ein. 

Der bisher mannschaftspunktlose Gegner hatte sich wohl insbesondere an den Weißbrettern viel vorgenommen. Jedenfalls sahen sich Helmut, Stefan und Karl-Heinz sofort wütender Angriffe ausgesetzt. Nachdem sich der erste Pulverrauch verzogen hatte, war zu erkennen, dass sich Helmut gut aus der Affäre gezogen hatte, wogegen Stefan und Karl-Heinz Bauernverluste bei gleichzeitigem Stellungsnachteil hinnehmen mußten.

Aber auch wir hatten ja an vier Brettern den Anzugsvorteil! Dabei konnte Andreas bereits zum 3. Mal in der noch jungen Saison als Erster(!) einen vollen Punkt (jeweils mit weiß) vermelden. Leider sind mir die Feinheiten seiner Partie entgangen, so dass ich erst die aufgabereife Schlussstellung realisiert habe. Horst baute Zug um Zug seine Stellung gegen einen überforderten Gegner aus und nahm als Zweiter unsere Glückwünsche entgegen. Wolfgang murmelte zwar vor der Partie gegen den ihm gut bekannten Horst Wojtkowiak etwas von Remis. Nachdem dieses Ansinnen jedoch vom Mannschaftsleiter energisch zurückgewiesen wurde, machte auch er mangels anderer Alternativen kurzerhand einen vollen Punkt zum 3:0 Zwischenstand!

Irgendwie sah ich mich nun als letztes verbliebenes Weißbrett ebenfalls in der Punktepflicht und startete ganz gegen meine sonstige Gewohnheit einen (wenig durchdachten) Angriff. Das Ergebnis war ein Minusbauer in schlechterer Stellung bei hochgradiger Zeitnot. Hier wurden bei mir erste Erinnerungen an die vorige Runde wach, wo letztlich ein 3,5:1,5 in einer Niederlage endete!

Dann wurde aber doch noch alles gut. Ich konnte ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern erreichen. Da mein Gegner keine Gewinnmöglichkeit sah, bot er Remis an: 3,5:0,5. Kurz danach bekam dann Helmut ein Remisangebot. Während wir noch gemeinsam überlegten, was er in leicht besserer Stellung machen sollte, erhielt auch Stefan, der zwischenzeitlich seine schlechte Stellung verbessert hatte, ein Friedensangebot. Da er leider nicht wie allgemein üblich den Mannschaftsleiter kontaktierte, bekam ich davon jedoch nichts mit. Zum Glück erkannte Karl-Heinz die Situation und sagte mir Bescheid, so daß wir mit zwei zeitgleichen Punkteteilungen von Stefan und Helmut den Mannschaftssieg vorzeitig sichern konnten! Daran änderte auch die anschließende Aufgabe von Karl-Heinz nichts mehr.

Den Glanz- und Schlusspunkt dieses Wettkampfes setzte dann zweifelsohne Bert mit einem spektakulären Mattangriff nach doppeltem Läuferopfer(!) – für viele Anwesende die Friesenpartie des Jahres, auf jeden Fall aber für Bert der 3. Punkt mit schwarz! 

Marko Schmidt 

Nachruf: Unser langjähriges Vereinsmitglied Bernd Walter Kliesch ist am 16.11. nach längerer Krankheit an Lungenkrebs verstorben. Als langjähriger und zuverlässiger Stammspieler unserer Stadtligamannschaft stellte er sich in der letzten Saison für die 4. Mannschaft in der 2. Klasse zur Verfügung. Mit 6 Siegen und 2 Unentschieden hatte er dabei großen Anteil am sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Klasse, zudem gewann er in seiner letzten Saison unsere vereinsinterne Top-Ten-Wertung. Gerne hätten wir ihm, dem leidenschaftlichen Schachspieler, in dieser Saison noch einen Einsatz ermöglicht. Leider lies dies sein Gesundheitszustand nicht mehr zu.