1. Runde Oberliga-Nordost am 15.10.2006

Mit einer neu zusammen gewürfelten 1. Mannschaft und neuem Mannschaftsleiter (Eckehard) wollten wir in der 1. Runde gegen Greifswald einen guten Start, sprich Sieg, hinlegen. Außer Fritz, waren auch alle von den ersten 8 dabei. Peter kam an Brett 8 von der starken Reservebank dazu. Positiv ist zunächst anzumerken: bereits 20 Minuten vor Wettkampfbeginn war alles aufgebaut und fast alle Spieler von uns hatten sich im Spiellokal schon eingefunden. Das war wohl in den letzten Jahren nicht oft so.

Pünktlich um 11.00 Uhr begann dann der Wettkampf. Eine Schrecksekunde ereilte mich so nach 20 Minuten. Am Brett 3 wurden die Figuren wieder aufgebaut… Hatte Wolfgang so schnell verloren? Nein, nach 5 oder 6 (!?) Zügen muss die Stellung so ausgekämpft gewesen sein, dass nur noch Remis übrig blieb. Für mich sehr verwunderlich, da am Freitag zuvor, im Dabei sein von Wolfgang, noch die Maxime herausgegeben wurde: keine schnellen Punkteteilungen. Wir wollten die 1. Mannschaft kämpfen sehen. 

An Brett 1 hatte Wolfgang aus der Eröffnung heraus einen schweren Stand und fand, nach einem Mattangriff des Gegners, bald keine guten Züge mehr (0:1). Bei Ralf, Jungstar an Brett 2, führte im Mittelspiel eine mehrzügige Abwicklung zu einem nahezu gleichen Endspiel, obwohl in diesem, noch einige Feinheiten zu beachten waren. Aber da ist Ralf besonders stark (0,5:0,5). Brett 3 siehe oben…. Wolfgang Thormann spielte an Brett 4 eine sichere Variante und konnte im Mittelspiel leichten Vorteil herausholen, der aber nicht zum Sieg reichte (0,5:0,5). Die Partie an Platte 5 sollte die Dramatischste werden. Hermann hatte von Beginn an keine Probleme und überspielte mit Schwarz seinen überforderten Gegner. In leichter Zeitnot stand Hermann im 39. Zug auf Gewinn. Weiß führte seinen 40. Zug aus und Hermann notierte diesen auf sein Spielformular. Hermann hatte selber noch 2 Minuten für seinen 40. Zug. Es kamen mehrere gute Züge in Betracht, aber Hermann überlegte und hatte einen sorglosen Blick…. Die Kiebitze und ich ahnten plötzlich, Hermann ist sich der notwendigen Ausführung seines 40. Zuges nicht bewusst. Was tun? Der Schiedsrichter (Carsten Schmidt) stand daneben. Unruhe im Saal. Das Blättchen fiel dann (0:1). Hermann verstand die Welt nicht mehr, als der Schiedsrichter meinte, dass er nach Zeit verloren hätte. Er hatte doch den 40. Zug aufgeschrieben. Ja doch, aber den 40. Zug von Weiß…. Ich glaube, dass sich Hermann selbst am meisten über sich ärgerte, einem so erfahrenen Spieler. Aber er fand bei seinen Mitspielern Trost. So was kann mal passieren. An Brett 6 wollte ich eigentlich gewinnen. Nach einer guten Eröffnung dachte ich im Mittelspiel, ich stehe gut. Auch andere hielten meine Stellung zu mindestens für ausbaufähig. Leider ein Trugschluss. Meine Figuren fanden keine Harmonie, und irgendwann konnte ich die Stellungsprobleme nicht mehr lösen (0:1). Wirklich schlecht gespielt, auch wenn später die leidige Zeitnot dazu kam. Fest vorgenommen habe ich mir jedenfalls, künftig keine eigene Zeitnot mehr zu erleben. An Brett 7 entwickelte sich bei Eckehard (einer der drei Neulinge) eine ruhige und zumeist ausgeglichene Partie. Keiner überzog (0,5:0,5). Peter, unser „Ersatz“ an Brett 8, hatte sich wohl längere (?) Zeit auf seinen Gegner vorbereitet. Er kam gut aus der Eröffnung heraus und startete seine bekannten Königsangriffe. Der Gegner verteidigte sich aber gut. Peter spielte wohl an mancher Stelle zu ungenau und musste schließlich mit 0,5:0,5 zufrieden sein.

Die erste Runde ging somit 2,5:5,5 verloren. Ein schwerer Kampf gegen den Abstieg steht bevor. Auf ein Neues.

Dieter Eisenträger