BERLINER SCHACHVERBAND WOHIN GEHST DU ???

 

- Gedanken zum Verbandstag 2002 –

 

Ein Schachfreund vom SK Zehlendorf bemerkte in der Diskussion, bei einer Kampfkandidatur Seppelt - Borris ist der BSV gespalten ?????

Wo lebt er und andere „Konsenssoßenköche“ ? Als Bürger der DDR habe ich dies 40 Jahre lang erlebt. „Der Generalsekretär bestimmt wann er geht und wer sein Nachfolger wird“. Auch deshalb bin ich Bürgerechtler geworden um endlich demokratische Verhältnisse zu schaffen.

Nun kommt ausgerechnet aus dem eher konservativen Zehlendorf ein solcher Vorschlag, die beiden Kandidaten sollen nochmal miteinander reden und ein Team bilden ?? Ich dachte immer der Berliner Schachverband ist ein demokratischer Verband, auf dem es, wie überall üblich 2 oder mehr Kandidaten für ein Amt gibt und die Wahl dann entscheidet, wer das Amt übernimmt.

Nicht die Kampfkandidatur hat den BSV gespalten, sondern der vor seiner Aufdeckung stehende Spendenskandal.

 Diese Rede war der Wendepunkt auf dem Verbandstag, die eigentlichen Probleme des Verbandes konnten nur ungenügend beraten werden.

Herr Seppelt wurde im 2. Wahlgang wieder als Präsident gewählt –  die Probleme bleiben.

Eins ist erst mal klar, der Stammtisch der Vereinsvorsitzenden bleibt (!). Es  ist das lockere Zusammentreffen von aktiven  „Präsidenten“, die  die Zusammenarbeit aller Vereine fördern  und dem Präsidium auf die Finger schauen werden, immerhin geht es um unser aller Geld (jeder Erwachsene zahlt z.B. 20,- € an den Verband)!

Ein Hauptthema wird auch die Mitgliederstatistik 2001 des DSB sein. Von 17 Bundesländern haben 4 eine negative Bilanz, Berlin mit -2,5% die schlechteste. Auch im Jugendanteil liegt  Berlin mit 14,3% ganz hinten (der zweitschlechteste Verband – Hamburg –hat einen Anteil von 17,6% !).

Im Umland (Brandenburg) gibt es z.B. eine positive Tendenz (+3,4 % Mitglieder und einen Jugendanteil von 32%!!!) .

Wir als Vereine sind verantwortlich für unsere Mitgliederentwicklung, aber das

Präsidium ist für das Klima im Verband verantwortlich !  - wenn das so bleibt, sehe ich schwarz !!

 

Die Ignoranz der Probleme des Umgangs mit Spenden und deren Umwandlung in „Sachpreise“ hat mich sehr erschüttert – wo es doch genügend Parallelen in Politik und Wirtschaft gibt. Unser Präsident gibt diese Praxis auf dem Verbands-

tag zu, kaum einen stört es ??

Da gibt es anonyme Spender, die keine Quittungen brauchen und damit müssen diese Spenden angeblich auch nicht über die Bücher laufen (Herr Pasternak – Rechnungsprüfer), die davon gekauften Sachpreise laufen völlig unkontrolliert über EINEN Schachversand, genauso wie die Schachmaterialien, Pokale... des BSV. Meine 1. Mannschaft erhielt z.B. 1997 für den Berliner Meistertitel nichts, dagegen bekam unsere 2. Mannschaft auf diesen Verbandstag schon für den 3. Platz einen Pokal – gibt es bald auch Pokale für den Staffelsieg in der 4. Klasse ?

Für mich ist das in erster Linie ein moralisches Problem, ob es auch ein juristisches ist, wird sich zeigen.

 

Da behauptet der Präsident, daß Politikerturnier kostet dem Verband keinen

Pfennig – Das ist nicht wahr !!

In der Abrechnug von Herr Koch stehen 250,00 DM Ausgaben fürs Politikerturnier.

Die Absicht von Herrn Koch, die spezifischenTelefonkosten fürs Politikerturnier  ebenfalls zu veröffentlichen wurde im Präsidium mit 3 : 2 Stimmen abgelehnt.  Leider haben wir von dieser Präsidiumssitzung erst nach dem Verbandstag erfahren.

Was läuft da noch im Präsidium ? Haben wir auch schwarze Kassen ? Was sind das für anonyme Spender, die keine Quittung brauchen ? Wer kontrolliert die Finanztransaktionen des Präsidenten ?

 

 

 

Wolfgang Hartmann

 

Vorsitzender SC Friesen Lichtenberg